Die Hüftarthrose ist eine chronisch-degenerative Gelenkerkrankung, bei der sich der Knorpel – das glatte, elastische Gewebe, das die Knochenenden im Hüftgelenk schützt – allmählich abbaut. Dieser Knorpelverschleiß führt dazu, dass die Knochen im Gelenk direkt aufeinander reiben, was Schmerzen, Steifheit, Entzündungen und eine eingeschränkte Beweglichkeit verursacht.
Im Gegensatz zu plötzlich auftretenden Verletzungen entwickelt sich die Arthrose langsam und verschlechtert sich im Laufe der Zeit. Sie beeinträchtigt das tägliche Leben erheblich und erschwert einfache Bewegungen wie Gehen, Sitzen oder das Binden der Schuhe. Im fortgeschrittenen Stadium kann sie auch zu Muskelschwäche, Haltungsproblemen und Gelenkverformungen führen.
Alterung: Der natürliche Verschleiß im Laufe der Jahre ist die häufigste Ursache.
Genetik: Eine familiäre Vorbelastung mit Arthrose erhöht das Risiko.
Traumata oder frühere Hüftverletzungen: Frakturen oder Luxationen können den Knorpel beschädigen.
Übergewicht: Zusätzliches Körpergewicht belastet das Hüftgelenk stärker.
Angeborene Hüftdysplasie: Fehlbildungen der Gelenkstruktur seit der Geburt können zu vorzeitigem Knorpelverschleiß führen.
Entzündliche Erkrankungen: Rheumatoide Arthritis und andere Autoimmunerkrankungen beschleunigen die Gelenkdegeneration.
Patienten mit Hüftarthrose berichten häufig über eine Kombination der folgenden Beschwerden:
Schmerzen in der Hüfte oder Leistengegend: Verstärken sich bei Aktivität und bessern sich in Ruhe. Im weiteren Verlauf können die Schmerzen dauerhaft auftreten – auch nachts.
Morgensteifigkeit: Die länger als 30 Minuten nach dem Aufwachen anhält.
Eingeschränkter Bewegungsumfang: Schwierigkeiten bei alltäglichen Tätigkeiten wie dem Einsteigen ins Auto, dem Anziehen von Socken oder dem Treppensteigen.
Hinken oder Gangunsicherheit beim Gehen
Knack- oder Reibegeräusche: Durch Knochen-auf-Knochen-Kontakt verursacht.
Schwellung und Entzündung: Aufgrund von Reizungen im Gelenk.
Ausstrahlende Schmerzen: In Oberschenkel, Gesäß oder Knie
Mit dem Fortschreiten der Erkrankung können sich diese Symptome verstärken und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.
Eine präzise Diagnose ist entscheidend für eine wirksame Behandlung. Die Beurteilung erfolgt in mehreren Schritten.
Intensität und Lokalisation der Schmerzen
Empfindlichkeit und Schwellung des Gelenks
Muskelkraft rund um das Hüftgelenk
Beweglichkeit und Gangbild
Geräusche wie Knacken oder Reiben während der Bewegung
Röntgen: In der Regel die erste bildgebende Untersuchung. Zeigt eine Verengung des Gelenkspalts, Knochenausziehungen (Osteophyten) und Knorpelverlust.
MRT (Magnetresonanztomographie): Wird bei komplexeren Fällen eingesetzt, um Schäden an Weichteilen zu beurteilen – z. B. Entzündungen der umliegenden Bänder oder Risse der Gelenklippe (Labrum).
Eine vollständige Heilung der Hüftarthrose ist derzeit nicht möglich, doch mit einer Kombination aus Therapien lassen sich die Symptome wirksam lindern und das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen.
Die Beweglichkeit des Hüftgelenks zu verbessern
Die umliegende Muskulatur zu stärken
Schmerzen und Steifheit zu reduzieren
Weitere Gelenkschäden zu vermeiden
Zum Einsatz kommen u. a. Dehnübungen, Krafttraining, Gewichtsbelastung, Wassergymnastik und Gleichgewichtsschulungen.
Ultraschalltherapie: Reduziert Entzündungen und fördert die Geweberegeneration
Kurzwellentherapie (Diathermie): Erwärmt tiefere Gewebeschichten zur Schmerzlinderung
Manuelle Therapie: Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit durch gezielte Techniken des Therapeuten
Massage & Myofasziale Techniken: Lösen Muskelverspannungen und verbessern die Durchblutung
Ozontherapie: Verbessert die Sauerstoffversorgung des Gewebes, wirkt entzündungshemmend und unterstützt die Zellregeneration
Hyaluronsäure-Injektionen: Ahmen die natürliche Gelenkschmierung nach und fördern die Beweglichkeit
P.-R-P : Fördert die Heilung des Gewebes durch konzentrierte Wachstumsfaktoren aus dem eigenen Blut
Kortikosteroid-Injektionen: Starke entzündungshemmende Injektionen, die bei mittelschwerer bis schwerer Arthrose rasch Schmerzen lindern können
4. Lebensstiländerungen
Gewichtsreduktion: Verringert die Belastung des Hüftgelenks
Schonende Aktivitäten: Wie Schwimmen oder Radfahren zur Erhaltung der Mobilität
Hilfsmittel: Gehstöcke oder Gehhilfen zur Verbesserung der Stabilität und Sicherheit
Wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen und die Schmerzen sowie Bewegungseinschränkungen stark ausgeprägt sind, kann ein operativer Eingriff notwendig werden:
Totalendoprothese der Hüfte (Hüftgelenksersatz): Ersetzen der geschädigten Gelenkflächen durch künstliche Implantate
Oberflächenersatz der Hüfte: Eine gelenkerhaltende Alternative zum vollständigen Ersatz, besonders bei jüngeren Patienten